MITTERNACHTSLAND

„Tod, Zerfall, Vergänglichkeit, vielleicht das Ende allen Seins …
doch das Leben kennt kein Ende, denn es gibt Liebe, Glaube und Hoffnung,
hier … im ewigen Licht des Mitternachtslandes!“

Die Auseinandersetzung mit der Angst vor einem Ende, besonders mit dem des eigenen Lebens oder über die Trauer um den Verlust nahestehender Personen, wird gerne vermieden. Für solche Gedanken gibt es nur wenig Platz im Leben, wozu auch, „man lebt schließlich noch!“

Die Vergänglichkeit des Lebens ist für die meisten Menschen zu furchteinflößend, um darüber nachzudenken oder zu reden.  Die Angst davor, dass wir in unserem Leben nicht alle Träume verwirklichen können und nicht alles schaffen, was wir uns vorgenommen haben, würde uns bei dieser Auseinandersetzung nur lähmen, also ist ein Verdrängen zunächst einfacher.

Die Zeit die wir haben, füllen wir lieber auf mit Pflichten und unwesentlichen Dingen. In dieser täglichen Hektik vergessen wir jedoch die wirklich wichtigen Dinge des Lebens und stellen diese ganz hinten an. Wir finden keine Zeit für Muße, für Liebe, für die Familie, aber auch nicht für unsere persönlichen Ziele und Wünsche. Der ehrliche Blick auf das Leben, besonders auf das Eigene fehlt!

„Wir wissen nicht, was sterben ist,
weil uns das Wesen dessen verborgen ist,
was wir Leben nennen.“
Hermann Stehr

Da wir nur für einen begrenzten Zeitraum auf der Erde verweilen, sollten wir für uns ein Bewusstsein schaffen, von dem wir lernen können, den Tod als einen Teil oder eine Fortführung des Lebens auf einer anderen Ebene zu sehen. Es wäre ein Weg, wie wir unsere Lebensqualität in der Gegenwart erhöhen könnten.

Vielleicht stellen wir dabei fest, dass der Tod nicht endlich sondern nur ein Neuanfang ist …

Schöpfen wir Kraft und Zuversicht aus dem Vergangenen und lernen wir vom ständigen Sterben und Wiedererwachen der Natur, Änderungen für unsere Gegenwart und Zukunft zu bewirken.

Brechen wir auf in das „Mitternachtsland“,  zu geheimnisvollen Orten, den „lost places“, verlorene Stätten und verborgene Welten, „Gottes eigenen Feldern“…

Diese Orte existieren überall um uns herum… vom Menschen aufgegeben und vergessen … der Zerfall mit der Zeit unumgänglich… die Schönheit oftmals erst auf den zweiten Blick wahrnehmbar. Hier, an diesen Plätzen der Vergänglichkeit, an denen aus Sicht der Menschen vermeintlich alles endet, hier hat die Natur das Leben wieder erwachen lassen, in einem neuen Gewand. Diese Stätten sind in Ihrer Eigenart etwas ganz Besonderes, denn sie sind auch das Gedächtnis unser aller Vergangenheit. Sie erzählen uns Geschichten von Menschen, die hier gelebt oder dort ihre „ewige Ruhe“ gefunden haben, sie berichten uns von unzähligen Schicksalen und Begebenheiten…

Wer waren diese Personen?
Was haben sie erlebt und was ist mit ihnen geschehen?
Können wir etwas aus ihrer Geschichte lernen?

Der Blick auf eine vergangene Zeit, mit all ihren Erzählungen über Liebe, Glaube und Hoffnung, welche zum Teil von einer besonderen Tragik bestimmt waren, lohnt sich. Geschichten die berühren, helfen und lehren uns, intensiver zu leben und die Schicksale anderer Menschen besser wahrzunehmen und zu verstehen. Sie erzeugen tiefe Emotionen am Rande einer leider viel zu oberflächlichen und materiell ausgerichteten Welt! Wir müssen nur zuhören „wollen“ und verstehen „lernen“!

Adam’s Sky® entführt uns in das „ewigliche Mitternachtsland“,  bewusst an Orte, an dem Frieden, Stille und eine tiefe Erfüllung, aber auch Traurigkeit zu Hause sind. Stätten, die eine unendliche Ruhe ausstrahlen und mit ihrer eigenen, schönen Erscheinung die Narben der Vergangenheit verblassen lassen. Mystische und geheimnisvolle Klänge umhüllen den „Besucher“ mit einem sanften Tuch aus Sehnsucht und Geborgenheit, welches dann wieder fortgerissen wird durch düstere, melancholische und schwermütige Klavierpassagen, um eine tiefe Traurigkeit zu erzeugen. Bilder von menschenleeren und verzauberten Landschaften stellen sich vorübergehend ein, die Seele wird umweht von einem zarten Gefühl der Einsamkeit und Verlorenheit. Es folgen traumwandlerische Spaziergänge durch dichte Wälder, sie werden begleitet von tief berührenden Melodien der Hoffnung und Zuversicht. Vor dem geistigen Auge entsteht eine unberührte  Natur  im morgendlichen Dämmerlicht. Herbstlaub, das sich auf dem Boden kräuselt, wird zart vom Wind umweht und im Nebel fortgetragen.

Der Weg zu einer alten Ruine wird sichtbar und führt zu einem verlassenen, vielleicht verzauberten Garten. Verwunschene Ecken, in Stille lebende, mit Moos und Efeu bedeckte Skulpturen, ästhetische Schönheiten aus Stein – sie erzählen sanft die bedeutsamen und unbekannten Geschichten dieses Ortes und heben das Gefühl der Einsamkeit auf. Das Herz wird tief berührt von Worten unendlicher Weisheit, von Liebe und gottesgütiger Geborgenheit, von Botschaften des Trostes und der Zuversicht.

Im Hinblick auf die Unwiederbringlichkeit dessen, was vergangen ist, erheben sich langsam epochale Klänge und breitwandformatige Orchesterpassagen, um den Blick frei zugeben, auf weite Wiesen und Felder im Sonnenlicht. Der Horizont wird nur begrenzt durch imposante bis in den Himmel aufsteigende Berge. Ein stetes Schwanken zwischen Heimweh und Fernweh entsteht, getrieben von einer inneren Rastlosigkeit. Die Augen sind erfüllt vom Licht der Erkenntnis und Ergebenheit gegenüber all dem, was sich irgendwann in der Ewigkeit verliert…

„Mitternachtsland“ ist emotionales Breitwandkino für die Ohren und das „innere Auge“, eine Kostbarkeit für die Sinne.

Elemente der Klassik und Neo-Klassik werden genauso stilvoll eingesetzt, wie ätherische Klanglandschaften und düstere elektronische Strukturen aus dem Dark-Ambient Bereich. Elegische und rituelle Rhythmen, erzeugt durch mächtige Drum- und Percussion-Arrangements, unterstreichen eindrucksvoll den insgesamt epischen Rahmen dieses musikalischen Werkes. Durch die Einbindung zahlreicher Gastmusiker unterschiedlichster Stilrichtungen, erhält das Werk eine ganz besondere „Färbung“.

„Mitternachtsland“ ist eine Reise durch das Reich der Vergänglichkeit, zur sorgsamen Bewahrung der Vergangenheit in unseren Herzen, der vielen Gedanken und Erinnerungen, um aus ihr eine hoffnungsvolle Zukunft zu gestalten!

„Die Erde ist noch immer voller schöner Wunder, wir betrachten sie nur nicht mehr.“
Joseph von Eichendorf

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können.“
Jean Paul